Zukunft der Mobilität liegt in der Weiterentwicklung: Das sind die aktuellsten Trends der E-Mobilität - News

Keine Frage: Die E-Mobilität boomt. In immer mehr Städten werden die ersten Schritte getan, um die Luftqualität zu verbessern und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Ob Elektroautos, E-Bikes oder E-Scooter, die Menschen nehmen diese Entwicklung mit offenen Armen an, und somit steigt die Nachfrage nach emissionsfreien Fortbewegungsmitteln.

Sicherlich ist dies ein Trend, der seit langer Zeit absehbar war, denn auch oft wird die E-Mobilität mit dem autonomen Fahren in Verbindung gebracht – welches schrittweise integriert werden soll. Sollten unsere Fahrzeuge uns bald sicher und automatisch von A nach B befördern, könnte man nebenbei entspannt Wettanbieter mit Paypal suchen oder die nächste Netflix Serie während der Fahrt schauen. Doch bisher ist all das noch Zukunftsmusik! In diesem Artikel möchten wir vorzugsweise einen Blick auf die aktuellen Trends aus der E-Mobilität beleuchten. Welche elektrischen Fortbewegungsmittel prägen uns in den nächsten Jahren?

Elektromobilität – was ist das eigentlich?

Wenn man von E-Mobilität spricht, denkt man in erster Linie an Elektroautos. Das ist aber längst nicht alles, was diesen Sektor ausmacht. Denn E-Mobilität umfasst alle Formen der Fortbewegung, die auf elektrische Energie angewiesen sind. Das heißt also auch, dass E-Bikes und E-Scooter genauso dazugehören wie Elektroautos. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach E-Mobilität enorm gestiegen. Das liegt vor allem daran, dass die technischen Möglichkeiten immer weiter verbessert wurden und die Preise für Elektrofahrzeuge immer weiter gesunken sind. Aber auch die steigenden CO₂-Emissionen haben dazu beigetragen, dass die Menschen vermehrt nach Alternativen zum herkömmlichen Verbrennungsmotor suchen.

Nicht zu vergessen sind hierbei auch die stetig steigenden Energiepreise! Die Zukunft der E-Mobilität liegt in der Weiterentwicklung der Technologien und in der massenhaften Produktion von Elektrofahrzeugen. Dieser Schritt geschieht aber auch auf der Bestimmung, dass ab 2035 nur noch Elektrofahrzeuge auf europäischen Straßen unterwegs sein sollen. Denn nur so kann die E-Mobilität wirklich zum Mainstream werden. Bis dahin wird es aber noch einige Hürden zu nehmen geben.

E-Autos – eine neue Ära der Mobilität?

Die Einführung von Elektrofahrzeugen hat in den letzten Jahren einen echten Boom erlebt. Immer mehr Menschen entscheiden sich für das elektrische Pendant, da sie den Umweltschutzgedanken unterstützen wollen und zudem auch die laufenden Kosten für ein solches Fahrzeug sehr gering sind. Doch was sind die aktuellen Trends bei den E-Autos? Welche Modelle sind besonders beliebt und wo liegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fahrzeuge? Einer der aktuellsten Trends ist die Verlängerung der Reichweite der E-Autos. Viele Hersteller haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte bei der Verbesserung der Akkutechnik gemacht, sodass heutzutage E-Autos mit einer Reichweite von über 500 Kilometern keine Seltenheit mehr sind.

Zudem kommen auch immer häufiger sogenannte Schnelllade-Technologien zum Einsatz, sodass die Akkus in kürzester Zeit wieder aufgeladen werden können. Auch die Preise für E-Autos fallen immer weiter, sodass sie für immer mehr Menschen erschwinglich werden. Während man vor einigen Jahren noch mindestens 30.000 € für ein vernünftiges E-Auto ausgeben musste, gibt es heute bereits Modelle für unter 10.000 €.

Dies ist vor allem dem starken Wettbewerb unter den Herstellern zu verdanken, aber auch die staatlichen Förderprogramme tragen ihren Teil dazu bei. Alles in allem kann man also sagen, dass die Zukunft der Automobilbranche elektrisch ist. Die Vorteile der E-Autos gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen werden immer offensichtlicher und in den kommenden Jahren werden sicherlich noch viele weitere Innovationen in diesem Bereich folgen.

E-Bikes – die Alternative zum Auto

E-Bikes liegen voll im Trend und sind mittlerweile eine ernst zu nehmende Alternative zum Auto. Sie sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostengünstig und vor allem praktisch. Gerade in städtischen Gebieten sind die Flitzer eine willkommene Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Die Politik erkennt das Potenzial von E-Bikes und unterstützt unter gewissen Voraussetzungen den Kauf eines elektrischen Drahtesels mit bis zu 600 €. Auch für die Unternehmen ist die gewerbliche Nutzung förderbar, so unterstützt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle den Kauf eines E-Bikes zur gewerblichen Nutzung mit bis zu 25 Prozent.

Doch nicht nur die Politik, auch die Wirtschaft investiert vermehrt in die E-Mobilität. So hat etwa die Deutsche Post vorwiegend E-Bikes für ihren täglichen Zustellservice im Einsatz. Auch andere Unternehmen wie GLS und die Deutsche Bahn setzen vermehrt auf E-Mobilität und ermöglichen ihren Kunden zunehmend, ihre Produkte per E-Bike zu bestellen oder zu beziehen.

E-Scooter – die Alternative für kurze Wege

Vor allem in den Großstädten liegen die kleinen Flitzer voll im Trend und sind eine willkommene Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs! Sie bieten eine umweltfreundliche und kostengünstige Möglichkeit, sich fortzubewegen. Auch wenn es in Deutschland noch keine flächendeckende Infrastruktur für E-Scooter gibt, so wächst die Zahl der Anbieter und der Nutzer stetig. Inzwischen gibt es bereits einige Städte, in denen man E-Scooter mieten kann. Die meisten Anbieter haben Apps, über die man Fahrzeuge reservieren und bezahlen kann.

Connected Cars – die Vernetzung von Fahrzeugen

Die Vernetzung von Fahrzeugen, auch bekannt als Connected Cars, ist einer der aktuellen Trends in der E-Mobilität. Dabei werden die Fahrzeuge mit dem Internet und anderen Netzwerken verbunden, um Informationen auszutauschen und so die Fahrt sicherer und komfortabler zu gestalten. Einige Hersteller bieten bereits vernetzte Fahrzeuge an, in denen etwa die Navigation über das Internet abgerufen werden kann. Auch andere Dienste wie Musik- oder Video-Streaming sind möglich. In Zukunft wird die Vernetzung immer weiter ausgebaut werden, sodass zum Beispiel auch die Verkehrsinfrastruktur und andere Fahrzeuge in die Navigation einbezogen werden können.

Auch für die Sicherheit der Fahrer spielt die Vernetzung eine wichtige Rolle. So können zum Beispiel Unfälle oder Staus frühzeitig erkannt und gemeldet werden. Auch können vernetzte Fahrzeuge in Zukunft miteinander kommunizieren, umso besser auf Gefahren reagieren zu können. Die Vernetzung von Fahrzeugen ist also ein wichtiger Trend in der E-Mobilität, der in Zukunft noch weiter ausgebaut wird.

Fazit – eine blühende Zukunft steht der Branche bevor

Dies wird durch die aktuellen Trends, die weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien gehen, unterstützt. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen und die E-Mobilität wird sich weiter etablieren. In Anbetracht der vielen Vorteile, welche diese Technik bietet, ist dies eine sehr erfreuliche Entwicklung.

Elektromobilität im Unterricht |

Die Unterrichtseinheit vermittelt grundlegende Informationen zum Thema Elektromobilität. Darin setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Vorteilen von Elektrofahrzeugen als auch mit künftigen Herausforderungen im Bereich Elektromobilität auseinander. Neu sind Materialien zur Energiegewinnung und Ladetechnologien.

Ausgehend von der historischen Entwicklung von Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Antriebs- und Ladetechnologien von Elektrofahrzeugen kennen. Dabei entwickeln sie Ideen einer elektromobilen Gesellschaft und setzen sich, vor dem Hintergrund staatlicher Unterstützungsmaßnahmen sowie anhand des aktuellen Entwicklungsstandes, mit der Frage auseinander, inwieweit ein Elektroauto auch für sie infrage kommen würde.

• Als kurzweiligen und praxisnahen Einstieg sehen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam ein Videointerview mit Auszubildenden aus dem Elektrohandwerk zum Thema Elektromobilität. Anschließend tauschen sich die Lernenden über ihre eigenen Einstellungen zu Elektromobilität aus. Die Schülerinnen und Schüler erstellen auf der Grundlage des Informationstextes und weiterführender Literatur einen Zeitstrahl mit Meilensteinen der Elektromobilität. Anschließend überlegen sie, inwieweit auch für sie nach bestandener Führerscheinprüfung ein Elektrofahrzeug infrage kommt. Das Verfassen einer Kurzgeschichte zur Rolle von Elektrofahrzeugen im Jahr 2045 rundet die Doppelstunde ab. Diese Aufgabe kann auch als Hausaufgabe aufgegeben und in der nachfolgenden Stunde verglichen werden.

• Die Schülerinnen und Schüler erschließen anhand einer Grafik die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Energiegewinnungs- und Antriebstechnologien und Ladetechniken. Dabei befassen sie sich auch mit der Funktionsweise von Lithium-Ionen-Akkus sowie Wasserstoff-Brennstoffzellen und lernen sie verschiedenen Steckertypen zum Laden von Elektrofahrzeugen kennen. Anschließend setzen sie sich mit der Bedeutung von Elektroautos im deutschen und europäischen Straßenverkehr auseinander. Dabei analysieren und interpretieren sie auch aktuelles Zahlenmaterial. Am Beispiel Norwegens setzen sie sich abschließend mit der Frage auseinander, wie Elektromobilität für die Verbraucher attraktiv gemacht wird und inwieweit die Konzepte auch auf Deutschland übertragbar sind.

• Die Schülerinnen und Schüler werden anhand eines Infotextes und einer Karikatur für die technologischen, klimapolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die auf dem Weg zur elektromobilen Gesellschaft bestehen, sensibilisiert. Darauf aufbauend diskutieren sie, ob und inwieweit aus ihrer Sicht Elektrofahrzeugen die Zukunft gehört. Dabei haben sie Fragen des Umweltschutzes im Blick. Als Einstieg in die Diskussion kann das Video Elektroniker Azubis: Wie stehen sie zu Elektroautos?" genutzt werden. Abschließend sind sie aufgefordert, ihre Vision der Elektromobilität in Deutschland zeichnerisch oder als Collage zu fixieren und zu präsentieren.

Elektromobilität gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund der Endlichkeit fossiler Energieträger werden mit der Elektromobilität große Hoffnungen verbunden. Das haben auch Forschung, Wirtschaft und Politik erkannt. So ist es das Ziel der Bundesregierung, dass bis 2030 mindestens sieben Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren sollen. Wissen über die Vorteile und Herausforderungen, die mit einer elektromobilen Gesellschaft verbunden sind, ist deshalb elementar. Die Unterrichtseinheit ermöglicht Schülerinnen und Schülern einen fächerübergreifenden Zugang zum Thema Elektromobilität. Dazu setzen sie sich in einem ersten Schritt mit der Geschichte von Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor auseinander und erfahren, dass Elektrofahrzeuge keine Erfindungen des 21. Jahrhunderts sind. Darauf aufbauend lernen sie verschiedene Antriebs- und Ladetechnologien von Elektrofahrzeugen sowie ihre Vor- und Nachteile kennen. Hier befassen sie sich auch mit der Energiegewinnung von Elektrofahrzeugen. So lernen sie die Funktionsweise von Lithium-Ionen-Akkus für Elektroautos sowie Brennstoffzellen für Wasserstoffautos kennen und setzen sich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Konzepte auseinander. Anhand von textlichen und grafischen Informationen zu staatlichen Unterstützungsmaßnahmen sowie dem aktuellen Entwicklungsstand reflektieren sie anschließend das Zukunftspotenzial von Elektrofahrzeugen für die Gesellschaft und den eigenen Alltag. Hierfür nutzen sie auch das Video Elektroniker-Azubis: Wie stehen sie zu Elektroautos?. Die Unterrichtseinheit kann aufgrund ihres Bezuges zu den Lehr- und Bildungsplänen in allen deutschen Bundesländern in der Sekundarstufe II eingesetzt werden. Dabei bilden die Fächer Physik, Technik und Sozialkunde den fachlichen Bezugspunkt. Vertiefungen in den Fächern Deutsch und Kunst sind denkbar und finden besonders in der Projektphase Anknüpfungspunkte.

Zukunft der Werkstatt: Auswirkung E-Mobilität

Man möchte das Sprichwort einfach umdrehen und feststellen: "Wo viel Schatten ist, muss auch Licht sein." So lassen sich die Ergebnisse der vorliegenden Studie vielleicht am besten kurz zusammenfassen. In einer aktuellen Studie hat die Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag des Europäischen Verbandes der Automobilzulieferer CLEPA untersucht, welche Auswirkungen die Umstellung des Fuhrparks auf den Aftersales hat. Die Studienautoren haben sich 250 Komponenten entlang von 53 Systemen in den fünf Kernbereichen des Fahrzeugs angesehen: Fahrwerk, Antriebsstrang, Motor, Interieur und Exterieur. In allen Bereichen wurden die Auswirkungen, sowohl negativ als auch positiv, auf die Nachfrage im Aftermarket analysiert.

Bezogen auf das einzelne Fahrzeug geht Roland Berger davon aus, dass rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) ein rund 30 Prozent geringeres Umsatzpotenzial im Bereich Aftermarket-Ersatzteil haben als Autos mit Verbrennungsmotor. Um die Effekte auf die Aftermarket-Umsätze abzuschätzen wurden drei Szenarien zugrunde gelegt, die von jeweils unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Elektrifizierung ausgehen (Basis-Szenario, mittleres Szenario, aggressives Szenario).

Entsprechend sind auch die Auswirkungen auf das gesamte Umsatzpotenzial für die "typischen Aftermarket-Komponenten" (also solche, die sowohl im Verbrenner als auch im E-Auto eine Rolle spielen) unterschiedlich: Im Basis-Szenario sinken die Umsätze zwischen 2019 und 2030 um drei Prozent, bis 2035 um acht Prozent und bis 2040 um 13 Prozent. Für das mittlere Szenario prognostiziert Roland Berger einen Rückgang um fünf Prozent (2030), elf Prozent (2035) und 16 Prozent (2040) und im Szenario "Aggresive Elektrifizierung" um sechs Prozent (2030), zwölf Prozent (2035) und 17 Prozent (2040).

Die Gesamtnachfrage nach diesen Teilen sinkt bis 2040 je nach Szenario auf 83 bis 87 Prozent des Niveaus von 2019. Dieser Rückgang wird hauptsächlich durch Komponenten in den Bereichen Antriebsstrang und Motor getrieben, da die meisten Teile hier entweder durch BEV-spezifische Teile ersetzt werden oder nicht mehr benötigt werden

Das größte Aftermarket-Potenzial sehen die Autoren der Studie bei den Batterien. Aufgrund der kontinuierlichen Verschlechterung der Batteriezellen über ihre Lebensdauer wird die durchschnittliche Ausfallrate in den ersten 20 Jahren der Fahrzeuglebensdauer voraussichtlich bei rund fünf Prozent liegen. Roland Berger prognostiziert, dass der Gesamtwert des Aftermarket für Batterien bis 2040 für BEV und Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEV) in Europa 3,5 bis 4,0 Milliarden Euro erreichen wird. Interessant sind auch Wärmemanagement-Komponenten. Diese unterliegen dem Verschleiß und sorgen für Umsatzpotenzial.

Interview mit Frank Schlehuber, Senior Advisor Aftermarket CLEPA und Maximilian Wegner, Project Manager bei Roland Berger (v. l.) © Foto: CLEPA/Roland Berger

asp: Beim E-Auto ist der Bedarf an Ersatzteilen geringer. Kann das duch neue Umsatzmöglichkeiten ausgeglichen werden?

Maximilian Wegner: In der Gesamtmarktentwicklung spielen viele Faktoren eine Rolle, die wir in unserer Untersuchung bewusst nicht berücksichtigt haben. Die vorliegende Studie betrachtet ausschließlich die Effekte der zunehmenden Elektrifizierung des Fuhrparks. Und hier ergibt sich unterm Strich ein deutliches Minus aus dem Wechsel der Antriebstechnologie. Die neuen Umsatzpotenziale können die Verluste nicht ausgleichen. Aber nochmal: Effekte wie veränderte Kilometerlaufleistungen oder Effekte von Fahrerassistenzsystemen auf das Unfallgeschehen wurden nicht einbezogen, ebenso wenig Effekte durch die gestiegene Inflation.

asp: Ist der Aftermarket noch ein Wachstumsmarkt?

Frank Schlehuber: Bis ca. 2030 gehen wir in den Prognosen der CLEPA weiterhin von einem leichten stabilen Wachstum der Umsätze im Aftermarket aus. Auch nach 2030 wird der Markt sicher nicht komplett abdriften, aber der Effekt durch die Elektromobilität wird dann deutlich stärker zum Tragen kommen. Auf der anderen Seite beobachten wir seit Jahren eine Erhöhung der Laufleistung und eine Vergrößerung des Fahrzeugparks. Möglicherweise sehen wir dann langfristig eine stabile Seitwärtsbewegung des Marktes.

asp: Welche Empfehlungen geben Sie Werkstätten mit?

F. Schlehuber: Aus unserer Sicht sollten sich Servicebetriebe zeitnah auf den Service und die Reparaturen beim E-Fahrzeug einrichten. Der Wechsel vom Verbrenner zum batterieelektrischen-Fahrzeug kommt je nach Szenario absehbar in einigen Jahren. Dieser Trend ist unumkehrbar.

asp: Was sollen Werkstätten jetzt tun?

M. Wegner: Wir sehen zwei sinnvolle Strategien: Einerseits könnten sich Betriebe zum Spezialisten für E-Fahrzeuge mit guten technischen Fähigkeiten entwickeln. Dort könnte die Reparatur vieler Marken mit hoher Expertise erfolgen. Diese Entwicklung sehen wir beispielsweise heute schon im norwegischen Markt, wo es solche Spezialisten im Werkstattmarkt schon gibt. Das wird jedoch nicht für alle Betriebe leistbar sein und ist auch nicht notwendig. Die zweite Stoßrichtung für Werkstätten besteht darin, sich Grundfähigkeiten im Bereich Wartung und Service von E-Fahrzeugen anzueignen, parallel aber ein starkes Netzwerk an Partnern aufzubauen, die dann bei tiefergreifenden Reparaturen, beispielsweise an der Batterie, hinzugezogen werden können.

asp: Kommt es zur Bereinigung im Werkstattmarkt?

F. Schlehuber: Der Trend zu weniger aber größeren Betrieben ist heute schon sichtbar, ist aber nicht in erster Linie getrieben durch die E-Mobilität. Aufgrund neuer Technologien wie Fahrerassistenzsysteme und der weiteren Digitalisierung der Fahrzeuge müssen Werkstätten massiv investieren, um weiterhin im Spiel zu bleiben. Kleinere Einheiten oder Betriebe mit wenig Kapital werden diese Investitionen nicht stemmen können. Gefragt sind zunehmend Werkstattnetzwerke im freien Markt, die auch in der Lage sind, überregional Flottenkunden zu bedienen. Für Flottenkunden wird damit der freie Markt zunehmend attraktiv.

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