Das Elektroauto: E-Auto, aber richtig

Im Verkehr besteht ein großes Potenzial Treibhausgasemissionen, durch den Wechsel auf einen klimafreundlichen Antrieb einzusparen. Der BUND spricht sich in seinem Papier "Elektromobilität – aber richtig!" besonders für kleine und leichte, also sparsame Autos aus. Dies gilt in einem besonderen Maße auch für E-Autos. Denn grüner Strom aus erneuerbaren Energien ist rar und viel zu schade, um damit hochmotorisierte Limousinen anzutreiben.

Worauf achten beim E-Autokauf

Entscheidend für das Gewicht eines E-Autos ist die Größe der Batterie (sprich: die Reichweite und Leistung). Beim Kauf eines E-Autos sollte daher darauf geachtet werden, dass dieses für die täglichen Kurzstrecken ausgelegt ist, anstatt für die zwei, drei Urlaubsfahrten im Jahr. Die ökologische Gesamtbilanz eines batterieelektrischen Fahrzeuges verschlechtert sich mit der Höhe des Ressourcenverbrauchs und dieser hängt direkt mit der Reichweite zusammen.

Es ist nicht zielführend, wenn in Elektrofahrzeugen Batteriekapazitäten für 700 oder gar 1000 Kilometer Reichweite verbaut sind, wenn diese nur einige wenige Male im Jahr benötigt werden. Anders als beim Verbrennerfahrzeug entstehen beim Elektroauto die Umweltbelastungen vor allem bei der Herstellung der Fahrzeuge. Die bei der Produktion entstandenen CO 2 -Emissionen können im Fahrbetrieb der E-Autos ausgeglichen werden – je sauberer der Betriebsstrom hergestellt wird, umso schneller. Der CO₂-Bilanznachteil von E-Autos gleicht sich je nach Modell ab Fahrleistungen von 28.000-100.000 km aus.

Welcher Autoantrieb ist am effizientesten?

Um die Klimaziele im Verkehr bis zum Jahr 2030 zu erreichen, muss zukünftig eine große Zahl der Autos mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Aktuell werden in diesem Zusammenhang vor allem drei Möglichkeiten diskutiert: das E-Auto mit Batterie, das E-Auto mit wasserstoffbetriebener Brennstoffzelle und die Verbrennung sogenannter synthetischer Kraftstoffe, die aus Strom hergestellt werden.

Unter den alternativen Antrieben zu Benzin und Diesel ist das batterieelektrische Auto die effizienteste Variante. Der Vorteil in Sachen Effizienz liegt bei der direkten Stromnutzung durch den Elektromotor, denn dessen Wirkungsgrad ist dreimal so hoch wie der eines Verbrennungsmotors. Die Effizienz verringert sich je häufiger der Strom in andere Energieträger umgewandelt wird. Ein batterieelektrisches Fahrzeug besitzt mit einem Wirkungsgrad von etwa 77 Prozent im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Brennstoffzellen (33 Prozent) und einem Fahrzeug das E-Fuels verbrennt (13 Prozent) die höchste Effizienz. Unter Einbeziehung von Wandlungsverlusten hat ein batterieelektrisches Fahrzeug je nach Größe einen Verbrauch von rund 14-28 Kilowattstunde (kWh) auf 100 km, während ein Brennstoffzellenfahrzeug betrieben mit Wasserstoff einen Verbrauch von ca. 33-54 kWh pro 100 km hat.

Nicht jedes Elektrofahrzeug ist automatisch ein Öko-Mobil

Ein E-Auto benötigt wesentlich mehr kritische Rohstoffe als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Darunter sind auch sogenannte "seltene Erden". Insgesamt müssen laut der Internationalen Energieagentur (IEA) für die Produktion eines Elektroautos durchschnittlich mehr als 200 Kilogramm Mineralien wie Kupfer, Lithium, Nickel, Mangan, Kobalt, Graphit und Seltene Erden genutzt werden.

Ein Auto mit Verbrennungsmotor benötigt zwischen 30 und 40 Kilogramm Kupfer, Mangan und sehr wenig Graphit. Der hohe Ressourcenverbrauch macht die Verbesserung entsprechender Recyclingverfahren umso wichtiger. Verlängern ließe sich der Lebenszyklus der Batterie auch, indem sie nach der Verwendung im Fahrzeug als stationäre Stromspeicher verwendet wird. Über Regelenergie können Batterien dann helfen, das Stromnetz zu stabilisieren, in dem sie überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien speichern und wieder abgeben. Second-Life-Anwendungen verringern weiter die Nachfrage nach Rohstoffen.

Für den BUND ist klar, es darf kein 'weiter so' in der Verkehrspolitik geben. Die Förderung der Elektromobilität muss in eine Verkehrspolitik der Verringerung des Kraftfahrzeugverkehrs sowie der Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr (Schiene, Straße und Wasserstraße) eingebunden sein. Für den Klimaschutz muss die Zeit der fossilen Antriebe enden und der motorisierte Individualverkehr abnehmen.

Elektromobilität ist eine sinnvolle Zukunftsoption, wenn:

batterieelektrische Fahrzeuge klein und leicht sind, möglichst wenig Ressourcen und Energie benötigen und das in Herstellung, Betrieb und Wiederverwertung der eingesetzten Rohstoffe,

der Strom aus erneuerbare Energien ausgebaut und genutzt wird,

ambitionierte Recyclingziele für Batterien eingeführt werden, das Lieferkettengesetz angepasst und ein Ressourcenschutzgesetz absolute Verbrauchsobergrenzen für unterschiedliche Stoffgruppen festschreibt,

wenn andere Mobilitätsalternativen, die die Zahl der Pkw reduzieren, gefördert werden und sie den Weg zu "autofreien" Städten ebnen.

Weitere Information und notwendige Maßnahmen finden Sie in unserem Papier "Elektromobilität – jetzt richtig!

Die Prinzipien des ökologischen Fahrens mit Elektroautos

Unabhängig von der Art des Fahrzeugs hat unser Fahrverhalten einen erheblichen Einfluss auf unsere Reichweite. Nachdem wir lange Zeit die Augen vor den Folgen der Energieverschwendung am Steuer verschlossen hatten, zwingt uns der wirtschaftliche und ökologische Kontext heute dazu, unsere Gewohnheiten zu überdenken, um diese kostbare Energie zu sparen. Heute stellen wir Ihnen die Prinzipien des ökologischen Fahrens mit einem Elektroauto vor.

Fahren Sie entspannt und flexibel

Oft merken wir es gar nicht, aber unsere Emotionen beeinflussen unser tägliches Handeln. Unser Fahrverhalten bildet da keine Ausnahme. Schlechte Laune, Angst vor einer Verabredung oder Ungeduld, nach Hause zu kommen – viele Ereignisse beeinflussen unsere Fahrweise erheblich. Für viele wird das Gaspedal zum Ablassventil.

Tatsache ist, dass nervöses Fahren sowohl den Stress als auch den Energieverbrauch erhöht. Hinzu kommt, dass die Zeitersparnis oft minimal ist.

Die Folge: Geld wird verschwendet und Energieressourcen werden umsonst vergeudet.

Beim ökologischen Fahren geht es darum, sich zu entspannen und den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Wenn Sie sich einer roten Ampel, einem Stoppschild oder einem Stau nähern, brauchen Sie nicht zu beschleunigen, um beim Ankommen plötzlich abzubremsen. Diese Beschleunigungen mögen zwar nur wenige Sekunden dauern, aber sie verbrauchen viel Energie und lassen am Ende den Treibstoffverbrauch in die Höhe schnellen.

Scheuen Sie sich nicht, die künstliche Kupplung Ihres Elektrofahrzeugs zu benutzen, wenn Sie die Geschwindigkeit verlangsamen müssen. Dadurch können Sie ein langsameres Tempo beibehalten und wiederholte Stopps, zum Beispiel im Stau, besser vorhersehen. Zugleich tragen Sie damit zu einem flüssigen Verkehr bei.

Nutzen Sie die Vorteile der regenerativen Bremse

Während der Brems- und Verzögerungsphasen erzeugt die Motorbremse eines Elektroautos Energie, wandelt sie in Strom um und speichert sie in der Batterie. Die Vorteile des flexiblen Fahrens in einem Elektrofahrzeug werden dann noch bedeutsamer.

Die positive Auswirkung auf die Reichweite des Fahrzeugs kann beträchtlich sein. Durch optimierten Einsatz der regenerativen Bremse ist es möglich, die Reichweite um ca. 20% zu erweitern. Heute ermöglichen mehrere Modelle von Elektrofahrzeugen wie der Tesla die Anpassung der Leistung dieser regenerativen Bremse. Je höher der Widerstand der Motorbremse, desto abrupter bremst das Fahrzeug ab, ohne dass Sie das Bremspedal berühren müssen. Es sind Ihre Bremsscheiben und Bremsbeläge, die es Ihnen danken werden!

Aktivieren Sie den „Öko“-Modus

Der „Öko“-Modus gehört bei den meisten Elektrofahrzeugen zu den einstellbaren Fahrmodi. Wie der Name schon sagt, geht es darum, durch Begrenzung der Motorleistung Energie zu sparen. Dieser Modus eignet sich perfekt für alltägliche Fahrten, bei denen es keinen Sinn macht, ein übermotorisiertes Auto zu haben.

Die zwei im Volkswagen e-Golf Elektroauto verfügbaren Eco-Modi

Zum Beispiel bietet der Volkswagen e-Golf zwei Öko-Fahrmodi: Eco und Eco+. Je nach Fahrt kann der Fahrer wählen, die Leistung seines Fahrzeugs auf 95 oder 75 PS zu begrenzen, d.h. auf eine Höchstgeschwindigkeit von 115 oder 90 km/h.

Langsamer fahren auf der Autobahn

Wenn Sie die Autobahn nehmen müssen, versuchen Sie, vernünftig zu sein und nicht schneller als 120 km/h zu fahren, besonders wenn Sie keinen Tesla haben. Bei den meisten Modellen sind die Kilowatt bei einer Geschwindigkeit von über 100 km/h schnell verbraucht.

Achten Sie also darauf, nicht zu sehr mit der Geschwindigkeit zu spielen, vor allem, wenn Ihr nächster Ladestopp noch in weiter Ferne liegt. Auch hier ist die Zeitersparnis unerheblich, im Gegensatz zum Reichweitenverlust.

Pflegen Sie Ihre Reifen

Unabhängig von der Motorisierung beeinflusst der Zustand der Reifen nicht nur die Sicherheit des Fahrzeugs, sondern auch dessen Energieverbrauch.

Die Wahl der richtigen Reifen für Ihr Fahrzeug ist der erste Schritt. Genauso wichtig ist es, den Druck und den allgemeinen Zustand der Reifen im Auge zu behalten. Wenn Sie mit zu geringem Reifendruck fahren, wird Ihr Kraftstoffverbrauch sofort in die Höhe schnellen.

Gut zu wissen: Hersteller wie Michelin, Bridgestone und Continental haben speziell für Elektrofahrzeuge entwickelte Reifen auf den Markt gebracht. Der Hauptunterschied zu „konventionellen“ Reifen besteht darin, dass sie einen geringeren Rollwiderstand haben, wodurch die Reichweite des E-Autos weiter optimiert wird.

Und Sie, sind Sie ein umweltfreundlicher Fahrer? Sie können gerne Ihre Erfahrungen und Ratschläge in den Kommentaren mitteilen!

Falls Sie es noch nicht getan haben,

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Wie ökologisch sind Elektroautos wirklich?

Ich denke nicht, weil batterieelektrische Antriebe deutlich energieeffizienter sind als alle anderen. Zumindest bei den Personenwagen scheinen sich Batterieautos durchzusetzen, weil diese bald so gut wie alle Bedürfnisse erfüllen können, falls die Ladeinfrastruktur entsprechend ausgebaut wird. Hier müssen Lösungen gefunden werden für alle, die nicht in Einfamilienhäusern wohnen und eine eigene Lademöglichkeit haben.

Anders könnte es sich bei Lastwagen verhalten. Besonders bei langen Strecken mit schweren Frachten könnten in Zukunft Brennstoffzellenfahrzeuge zum Einsatz kommen, die Wasserstoff als Treibstoff verwenden. Batterien bieten – zumindest heute – für solche Anwendungen noch keine ausreichend hohe Energiespeicherdichte auf. In der Feinverteilung der Waren sieht man jedoch immer häufiger Lieferwagen und LKWs mit Batteriebetrieb als emissionsfreie Alternative zu Dieselfahrzeugen. Gasfahrzeuge sind vor allem dann umweltfreundlich, wenn das Gas aus Bioabfällen oder ähnlichen erneuerbaren Ausgangsstoffen erzeugt wird. Diese sind aber nicht in ausreichenden Mengen vorhanden, um Benzin und Diesel in grossem Umfang zu ersetzen.

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