Dürfen Brennstoffzellen-Fahrzeuge in Garagen parken?

Ja, grundsätzlich dürfen Brennstoffzellen-Fahrzeuge, die mit Wasserstoff (H2) betankt und betrieben werden, in Garagen und Parkhäusern parken.

Gesetzliche Vorschriften für Brennstoffzellen-Fahrzeuge1

Im Normalfall sind Brennstoffzellen-Fahrzeuge, die in der EU betrieben werden und nach EU-Richtlinien zertifiziert sind, auf Dauer technisch dicht2. Das heißt, sie dürfen in privaten (Eigenheim und gewerblich) und öffentlichen Garagen und Parkhäusern parken – soweit sie keine Leckagen aufweisen. Wenn die technische Dichtheit – wie beispielsweise nach einem Unfall oder einer unzulässigen Modifikation am Wasserstoffsystem – nicht mehr gewährleistet ist, ist es dem Halter jedoch nicht mehr gestattet, sein Fahrzeug in derart geschlossenen Räumen abzustellen.

Einschränkung durch Eigentümer

Prinzipiell kann der Eigentümer die Nutzung seiner öffentlichen oder privaten Garage (Parkhaus, Tiefgarage) eigenmächtig regeln bzw. einschränken. Diese Verbote zielen in der Regel auf erdgasbetriebene (flüssig – Liquid Petroleum Gas (LPG)) und gasförmig – Compressed Natural Gas (CNG)) Fahrzeuge ab, deren Einstellen früher teilweise (durch die Bundesländer) verboten war. Es ist jedoch möglich, dass der Eigentümer trotz noch vorhandenem Verbotsschild kein Eigeninteresse an einem Verbot für das Einstellen von Brennstoffzellen-Fahrzeugen hat. Um einen Verstoß des Verbotes zu umgehen, ist daher ein Gespräch mit dem Eigentümer zu empfehlen.

Das Einfahren mit Brennstoffzellen-Fahrzeugen in Garagen ist somit erlaubt, wenn es nicht explizit durch die Benutzungsbestimmungen des Eigentümers verboten ist.

Für weitere Fragen des Monats und Rückmeldungen zum Thema „Brennstoffzellen-Fahrzeuge in Garagen“ stehen wir gerne zur Verfügung.

Anmerkung zur Typgenehmigung von wasserstoffbetriebenen Kraftfahrzeugen

1 Wichtiger Hinweis: Diese Situation stellt ein Fallbeispiel in der Bundesrepublik Deutschland zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dar. Das betrachtete Fahrzeug muss zum Zeitpunkt der Einfahrt selbstverständlich den gängigen Zulassungsvorschriften entsprechen. In Deutschland gilt hier die „Verordnung über die Typgenehmigung von wasserstoffbetriebenen Kraftfahrzeugen“ (79/2009 [EG]) und deren Durchführungsverordnung (406/2010 [EU]).

2 Nach Definition in TRBS 2141.

Brennstoffzelle: Deshalb setzen sich Wasserstoffautos bisher nicht durch

2. Die Autos sind für Privatkunden zu teuer

Der Preis für Wasserstoffautos sei "inakzeptabel", sagt Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Ein Wasserstoff-Pkw kostet in Deutschland 70.000 bis 80.000 Euro. Manche Modelle wie der Toyota Mirai (ab 78.600 Euro) qualifizieren sich nicht für den staatlichen Zuschuss von 2000 Euro. Der gilt nur für Autos, die maximal 60.000 Euro netto kosten. Lediglich der Hyundai Nexo bleibt knapp unter dieser Schwelle. Üppigere Vergünstigungen erhalten lediglich gewerbliche Kunden.

Grund für die hohen Preise: Die Entwicklung ist teuer, und die verkauften Stückzahlen sind gering. Erst bei hohen Stückzahlen würden die Kosten pro Fahrzeug sinken. "Das reine Wasserstoffauto ist für den Privatkunden derzeit außer Reichweite", sagt Dudenhöffer. Auch Leasingverträge sind nicht billig: Für den GLC F-Cell verlangt Mercedes etwa knapp 800 Euro im Monat.

Wasserstoffautos: Wie sie funktionieren

Wasserstoffautos: Das etwas andere E-Auto mit Brennstoffzellenantrieb

Ein Brennstoffzellenauto nutzt Wasserstoff für den Antrieb. Als Abgas entsteht nur Wasserdampf, weswegen die Technologie als Wasserstoffmobilität bezeichnet wird. Sie steht in Deutschland noch ganz am Anfang. Doch wie vielversprechend ist die Entwicklung? Ist sie wirklich umweltschonend? Und welche Autos fahren heute schon mit Wasserdampf?

Wie funktioniert der Brennstoffzellenantrieb? Bietet er eine tatsächliche Alternative zur „klassischen“ Elektromobilität? Und wie steht es um das Tankstellennetz für Wasserstofffahrzeuge? Wir werfen für dich einen Blick auf das Wasserstoffauto und stellen dir diese besondere Form des E-Autos vor.

Das erwartet dich hier

Was ist ein Wasserstoffauto?

Für den Antrieb in wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen sorgt eine Brennstoffzelle. Ihr „Treibstoff“ ist gasförmiger Wasserstoff. In einem chemischen Prozess reagiert er mit Sauerstoff. Dabei wird die im Wasserstoff gespeicherte Energie als Strom freigegeben, der dann einen Elektromotor antreibt. Ein Brennstoffzellenfahrzeug ist daher ein Elektrofahrzeug, das keine schädlichen Emissionen erzeugt. Beim Fahren im Wasserstoffauto setzt du als „Abgas“ lediglich etwas Wasserdampf frei. Es gibt bereits leistungsfähige Brennstoffzellenfahrzeuge, die Reichweiten von bis zu 700 Kilometern ermöglichen. Zum Vergleich: Die reichweitenstärksten E-Autos schaffen zwischen 420 und 650 Kilometer.

Warum ist das so? Die Brennstoffzelle ist ein sehr effizienter Antrieb. Ihr elektrischer Wirkungsgrad liegt bei über 60 Prozent. Dieser gibt an, wie effizient die verbrauchte Energie genutzt werden kann. Zum Vergleich: Ein Benzinmotor erreicht nur einen Wirkungsgrad von 25 bis 35 Prozent. Insgesamt liegt der Gesamtwirkungsgrad eines Brennstoffzellenfahrzeugs heute schon über dem eines herkömmlichen Pkw, trotz des Energieaufwands für die Produktion des Wasserstoffs.

Wie funktioniert der Brennstoffzellenantrieb?

Das Herz der Brennstoffzelle besteht aus zwei Elektroden: der Anode und der Kathode. Sie sind durch einen Elektrolyten voneinander getrennt. Dieser ist für Gase undurchlässig. Jede der Elektroden ist mit einem Katalysator, beispielsweise aus Nickel oder Platin, beschichtet. So funktioniert die Zelle am Beispiel der Polymer-Elektrolyt-Membran-Brennstoffzelle: Der Anode wird Wasserstoff (H₂) zugeführt, der Kathode Sauerstoff (O₂). Da der Wasserstoff von sich aus mit dem Sauerstoff zu Wasser reagieren will, braucht es keine Energie von außen; deshalb sprechen Fachleute von „kalter Verbrennung“. Dabei wird Strom erzeugt und als „Abgas“ bleibt Wasserdampf. Vorteil bei der kalten Verbrennung: Es entstehen keine Stickoxide oder andere unerwünschte Verbrennungsprodukte. Zurzeit kommen fast nur Niedertemperatur-Brennstoffzellen infrage, die typischerweise bei Temperaturen zwischen 0 und 100 Grad Celsius arbeiten. Bei der Fahrt sind Brennstoffzellenfahrzeuge nahezu lautlos. Im Vergleich zur Batterie hat die Brennstoffzelle den Vorzug, dass ein kontinuierlicher Betrieb über sehr lange Zeit ohne zwischenzeitliches elektrisches Aufladen möglich ist. Fahrzeuge mit Brennstoffzelle können große Mengen Wasserstoff mitführen, ohne dass sich ihr Gewicht stark erhöht.

Wie zukunftsfähig sind Wasserstofffahrzeuge?

Gegenwärtig nutzen die Deutschen für ihre Mobilität immer noch fast vollständig fossile Energieträger. So verursacht der Verkehr rund 19 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland (Stand: 2019). Immerhin steigt auch der Anteil an Elektroautos. So war zuletzt etwa jede dritte Neuzulassung ein E-Auto. Doch um die gesteckten Klimaziele zu erreichen, baucht es noch mehr. So will die Bundesregierung mit einem millionenschweren Paket die Wasserstoffmobilität voranbringen: Ziel ist, Deutschland zu einem führenden Ausrüster für moderne Wasserstofftechnologien zu machen. Damit können Wasserstofftechnologien als Wirtschaftsfaktor auch helfen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzumildern. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung im Juni 2020 insgesamt neun Millionen Euro zusätzliche Förderung freigegeben.

Darüber hinaus soll durch die das im April 2016 vorgestellte Wasserstoffstrategie Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP II) zwischen 2016 und 2026 die Serienproduktion von Brennstoffzellenautos angekurbelt und das Tankstellennetz bis zum Jahr 2022 auf 400 Säulen erweitert werden. Gleichzeitig gibt es auch viel Kritik an der Brennstoffzellentechnologie, nicht zuletzt da Wasserstoff erst unter hohem Energieaufwand gewonnen werden muss. Das macht die Herstellung teuer und aufwendig. Auch die Umweltfreundlichkeit wird in Frage gestellt.

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Wie umweltfreundlich ist die Wasserstofftechnologie?

Die Wasserstofftechnologie könnte sich als vielversprechend erweisen, da bei der Umwandlung von Wasserstoff in einer Brennstoffzelle im Auto ausschließlich Wasserdampf entsteht. Wasserstoff speichert Energie, kann gelagert und transportiert werden. Mit ihm lassen sich Erzeugung und Verwendung von Energie räumlich und zeitlich trennen. Damit Wasserstoff aber tatsächlich umweltschonend sind, ist der Einsatz erneuerbarer Energien bei der Produktion unerlässlich. Dadurch ergibt sich mithilfe von Wasserstoff die Möglichkeit, per Windkraft oder Photovoltaik erzeugte Energie im Verkehr einzusetzen. Denkbar ist, dass Brennstoffzellenfahrzeuge in Zukunft Elektroautos mit Batterien teilweise ersetzen können, insbesondere wo eine hohe Reichweite der Fahrzeuge gefordert ist.

Wasserstoffmobilität als Stromspeicher

Die H₂-Mobilität bietet interessante Perspektiven für das Speichern von Ökostrom. Weil Stromproduktion und -bedarf durch den Ausbau erneuerbarer Energien zeitlich immer häufiger voneinander abweichen, gewinnen Speichermöglichkeiten an Bedeutung. Wenn viel Wind- oder Solarenergie zur Verfügung steht, kann mit der Wasserelektrolyse, also der Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff, die dazu erforderliche Energie aus dem Stromnetz entnommen und in Form von Wasserstoff gespeichert werden. Diese Art, Wasserstoff als Treibstoff zu nutzen, ist ökologisch sinnvoll und sehr effektiv. Die Elektrolyse erreicht in Pilotprojekten unter Laborbedingungen bereits Wirkungsgrade von 70 bis 80 Prozent. Bisher ist dafür jedoch hoher Druck oder sind sehr niedrige Temperaturen notwendig, um Wasserstoff möglichst kompakt zu speichern. Auch an dieser Hürde arbeiten Wissenschaftler derzeit. Nach aktuellen Berechnungen können in den kommenden Jahren Wirkungsgrade von rund 70 Prozent erreichen. Daneben gibt es auch erste Elektroautos, die das bidirektionale Laden ermöglichen. Somit wird die Verknüpfung von Mobilität und Energieerzeugung immer enger.

Welche Wasserstoffautos gibt es auf dem Markt?

Die Entwicklung des Wasserstofffahrzeugs ist bei Weitem noch nicht so fortgeschritten, wie die des herkömmlichen Stromers. Ein Grund dafür dürfte die kompliziertere Produktion sein. Wenn du dich für ein Wasserstoffauto entscheiden möchtest, stehen dir aktuell nur zwei Modelle zur Verfügung: der Hyundai Nexo und der Toyota Mirai. Mercedes hatte zwischenzeitlich den GLC F-Cell auf dem Markt, der inzwischen aber nicht mehr angeboten wird. Auch BMW hat Versuche gestartet, mit einem bivalenten Otto-Motor Benzin- und Wasserstoffantrieb zu kombinieren. Die Entwicklung wurde 2009 allerdings eingestellt.

Gibt es genug Wasserstofftankstellen?

Auch wenn erste Brennstoffzellenfahrzeuge bereits auf dem Markt sind, wird noch viel in die Entwicklung investiert. Vor allem die noch sehr hohen Kosten sind bis heute ein ungelöstes Problem. Für die stärkere Verbreitung der Technologie muss darüber hinaus ein Tankstellennetz aufgebaut werden. Noch sind die Tankmöglichkeiten für Wasserstoff eingeschränkt, rund 100 Tankstellen gibt es in Deutschland. Bis zum Jahr 2025 plant ein Konsortium aus mehreren Industrieunternehmen das Netz auf 400 Tankstellen zu erweitern.

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