Verzeichnis der wichtigsten Automotive-Abkürzungen

Automobil-Begriffe wie ABS und CAN gehörten zu den ersten TLAs (Three-Letter Acronyms, also Abkürzungen, die aus drei Buchstaben bestehen) im Automotive-Bereich, aber mittlerweile gibt es so viele Abkürzungen, dass selbst Experten manchmal ins Grübeln kommen. Die all-electronics-Redaktion hat eine umfangreiche Liste von gängigen Abkürzungen und Begriffen rund um Fahrzeugsysteme und deren Elektronik zusammengestellt, die wir permanent für Sie aktualisieren, und bei Bedarf ergänzen wir auch Abkürzungen, die aus mehr oder weniger als drei Buchstaben bestehen. Darüber hinaus können Sie auch einen Blick in unsere weiteren Abkürzungsverzeichnisse werfen.

Manche dieser Abkürzungen haben in der Automotive-Umgebung eine ganz andere Bedeutung als im Alltagsleben, wo zum Beispiel ICE für Inter City Express und LKA für Landeskriminalamt stehen, während ICE im Automotive-Umfeld den Verbrennungsmotor und LKA den Spurhalteassistenten bezeichnet.

A

AAA : American Automobile Association; das US-Pendant zum deutschen ADAC

: American Automobile Association; das US-Pendant zum deutschen ADAC AAGR: Adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung (veraltet für ACC )

Adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung (veraltet für ) AAS: Adaptive Air Suspension, adaptive Luftfederung

Adaptive Air Suspension, adaptive Luftfederung A2A: Apps to Automotive, ein von Gigatronik und Daimler geprägter Begriff für automotive-spezifische Apps

Apps to Automotive, ein von Gigatronik und Daimler geprägter Begriff für automotive-spezifische Apps ABDS: Accessory Belt Drive System, riemengetriebenes Antriebssystem für die Nebenaggregate

Accessory Belt Drive System, riemengetriebenes Antriebssystem für die Nebenaggregate ABK: Anzeige-Bedien-Konzept

Anzeige-Bedien-Konzept ABL: Active Buckle Lifter, Aktives Gurtschloss

Active Buckle Lifter, Aktives Gurtschloss ABL: Adaptive Braking Light, adaptives Bremslicht, das sich beispielsweise in der Helligkeit oder Blinkfrequenz verändert

Adaptive Braking Light, adaptives Bremslicht, das sich beispielsweise in der Helligkeit oder Blinkfrequenz verändert ADTF: Automotive Data and Time-Triggered Framework

Automobil-Geschichte: Der Erfinder des Autos hieß Cugnot, nicht Benz

Das allererste Auto wurde nicht vor knapp 125 Jahren gebaut. Und nicht Carl Benz hat es erfunden. Das behauptet ein Schweizer Historiker und legt interessante Argumente vor. Folgt man ihnen, gerät man tief ins Frankreich des 18. Jahrhunderts. Und direkt zum ersten Autounfall der Geschichte.

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Zugegeben – das Jubiläum ist ein bisschen krumm. 250 Jahre wären schöner, aber 240 Jahre ist auch ein runder Geburtstag und ein ganz besonderer noch dazu, vor allem wenn es um Autos geht. Die Festlichkeiten aber bleiben aus – eine Frage der Geschichtsschreibung.

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Als Tag der Autowerdung gilt allgemein der 29. Januar 1886 – damals erhielt Carl Benz für sein erstes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor das Patent, weil er das Prinzip des zehn Jahre zuvor patentierten Otto-Motors auf ein Straßenfahrzeug angewendet hatte.

„Man müsste erst einmal wissenschaftlich definieren, was ein Kraftfahrzeug ist. Wenn man vom Wort Automobil ausgeht, dann ist das ein ‚Selbstfahrer‘, also ein Fahrzeug, das mit einem Motor fährt im Unterschied zur Kutsche“, sagt der Schweizer Automobilhistoriker Urs Paul Ramseier. Demnach war Benz‘ Wagen ein Auto. Aber das erste?

Das erste Automobil wurde 1769 in Lothringen konstruiert

Schon vor Carl Benz wurde gefahren 1 von 7 Das erste Auto der Welt: Ein Nachbau des Dampfwagens, den der Franzose Cugnot 1769 baute, steht in Florida im Museum. Quelle: Stefan Weißenborn 2 von 7 Das Museum in Tampa Bay zeigt verschiedene Nachbildungen des Ur-Autos, das mit Dampf betrieben wurde und bis zu vier km/h schnell gewesen sein soll. Quelle: Tampa Bay Auto Museum 3 von 7 Ein Kupferstich hält die Legende vom ersten Autounfall der Welt fest: Der Fardier rollt gegen eine Mauer. Quelle: picture-alliance 4 von 7 Der englische Erfinder Richard Trevithick baute 1803 ein Dampfautomobil, genannt 'Puffender Teufel'. Quelle: picture-alliance 5 von 7 Der Kraftwagen von Carl Hoppe aus Berlin wurde 1862 gebaut. Auch er wurde über eine Dampfturbine angetrieben. Quelle: picture-alliance 6 von 7 1870 brachte der Wiener Siegfried Marcus seinen Kraftwagen mit Benzinmotor zum Fahren. Quelle: picture-alliance 7 von 7 Das Dreirad von Carl Benz aus dem Jahr 1886 markiert die Geburtsstunde des Verbrennungsmotors. Quelle: picture alliance / united archiv/united archives

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Vor Benz hatte der Wiener Siegfried Marcus 1870 einen Kraftwagen mit Benzinmotor zum Fahren gebracht. In der Schweiz setzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts Isaac de Rivaz einen Handwagen mittels Gasmotor in Bewegung und erhielt ein Patent. Ein Auto war ebenso das Ergebnis der Tüftelei eines französischen Artillerieoffiziers namens Nicolas Joseph Cugnot. Vor 240 Jahren.

Der Lothringer konstruierte 1769 einen Dampfwagen, genannt „Fardier à vapeur“. Nicht Personen zu transportieren war sein Auftrag – Kanonen sollten ohne menschliche Mühen an die Front gelangen. So war der Cugnot Fardier kein Personenwagen, aber doch ein Kraftfahrzeug.

Die historische Leistung habe im Erschließen einer zusätzlichen Dimension bestanden, sagt Ramseier: „Nicht nur Kraft und Energie stationär zu erzeugen, sondern das auch noch in eine Vorwärtsbewegung zu bringen – das war ja eine komplett neue Betrachtungsweise.“

Dampfbus-Linie schon 1830 in London eingerichtet

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1771 führte Cugnot das riesige Dreirad aus schwerem Holz vor – es war der zweite Prototyp – und setzte es gegen eine Mauer. „Betrachtet man die Konstruktion, ist davon auszugehen, dass er kaum lenken konnte“, mutmaßt Ramseier. Zudem hatte der Wagen keine Bremse. Er fuhr auch nur vier km/h.

Nach diesem ersten Autounfall der Geschichte wurde der Dampfwagen eingemottet. Der Geldgeber und Verfechter des Verteidigungsprojektes Fardier am Hofe von Ludwig XV., Marquis Choiseul, fiel in Ungnade und wurde gestürzt. Damit war dank einer Intrige für ein Vierteljahrhundert der Dampf raus aus der Entwicklung von Automobilen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte der englische Erfinder Richard Trevithick von sich reden. Trevithick baute 1803 ein Dampfautomobil, den „puffenden Teufel“, wie ihn seine Passagiere nannten. Um 1830 wurde in London sogar eine Dampfbus-Linie eingerichtet. Womit der Beweis erbracht war, dass Dampfautos wirklich fahren.

„Der Fardier ist das erste Auto“

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Im „Conservatoire des Arts et Métiers“ in Paris, wo der erhaltene Fardier-Prototyp steht, bezweifelt man dagegen, dass dieses ganz spezielle Kanonen-Dreirad überhaupt fahren konnte. Es sei aufgegeben worden, bevor es jemals richtig funktioniert habe.

Alain Cerf, Franko-Amerikaner und Eigentümer des Automobilmuseums Tampa Bay in Florida, ist anderer Meinung. Um zu beweisen, dass die Antriebseinheit ihre Arbeit tat, ließ er einen Nachbau des Fardier anfertigen: Auch hier treiben die Kolbenstangen des Zweizylindermotors direkt das Vorderrad an. Nur die Dampfkraft ersetzte Cerf durch Pressluft, das schien ihm bequemer. Cerf kupferte fehlende Teile vom Original in Paris ab, ließ basteln und krönte das Ganze mit einer demonstrativen Probefahrt. Ein Videofilm auf der Internetseite zeigt den Dampfwagen in Aktion. Cerfs Schluss: „Cugnots Fardier fährt sehr gut: Der Fardier ist das erste Auto.“

Wenn auch das erste motorbetriebene Auto in der Geschichte Cugnots sperriges Holzdreirad gewesen sein mag, Dampfautos hatten letztlich keine Chance gegen die Konkurrenz der Verbrennungsmotoren. Dabei hatten die Entwickler schon vor Benz und Daimler ihre Dampfboliden etabliert. Und sogar im Brockhaus-Lexikon ist nachzulesen: „Die süddeutschen Autoerfinder sind allerdings nicht generell die Erfinder des Automobils, sondern allenfalls des selbstbeweglichen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor.

Es existiert noch kein Lehrstuhl zu dem Thema

Denn mit Dampf und Elektrizität betriebene Fahrzeuge waren um 1890 schon weitverbreitet.“ So baute der Franzose Amédée Bollée 1873 seinen ersten Dampfwagen. Auch die französische Marke De Dion-Button war ein großer Hersteller von Dampfautos. Und die amerikanische White Motor Company produzierte erfolgreich Tausende der Wasserkesselgefährte.

Doch letztlich waren die Dampfer zu umständlich in der Handhabung, weil ihre Kessel ständig Nachschub forderten. „Sie konnten nicht aus dem Stand anfahren“, sagt Automobilhistoriker Ramseier. „Es mussten sehr viele Vorbereitungen getroffen werden, das Wasser musste erhitzt werden. Das war immer mit einem enormen Aufwand verbunden, während man andere Fahrzeuge einfach mit der Kurbel starten konnte.“

Für Ramseier bleibt die Frage nach dem ersten Auto der Geschichte letztlich unbeantwortet. „Da gibt es wahrscheinlich noch sehr viel zu entdecken in den Archiven. Aber wer soll das schon aufbereiten? Einen Lehrstuhl gibt es nicht dafür. Spannend wäre es, das Thema markenneutral anzugehen – ohne zum Beispiel die Benz-Brille.“

Ein Vermächtnis der französischen Dampfautos ist immerhin bis in die Gegenwart erhalten geblieben: der Chauffeur. Heute bedeutet das Wort Fahrer, aber eigentlich heißt es Heizer.

Ukraine: Fehlende Autoteile legen Produktion in Deutschland lahm

Immer mehr Bänder stehen wegen des Ukraine-Kriegs in der deutschen Autoindustrie still. Es fehlen wichtige Bauteile wie Bordnetzsysteme von Leoni. Der fränkische Zulieferer hat seine beiden Werke in der Westukraine vor einer Woche vorsorglich geschlossen. Dort stellten 7.000 Mitarbeiter Bordnetze und Kabelbäume her.

BMW: Ab Montag stehen viele Bänder still

BMW will in der kommenden Woche in Dingolfing und in München die Herstellung von Fahrzeugen und den Bau von Motoren in Steyr ruhen lassen. Auch sind Anpassungen in den BMW-Werken von Regensburg und Leipzig notwendig, teilte ein Sprecher mit.

Kurzarbeit bei Porsche

Stark ist auch die VW-Tochter Porsche betroffen. Der Sportwagen-Hersteller hat für 2.500 Mitarbeiter im Werk Leipzig bis Ende nächster Woche Kurzarbeit beantragt. Dort werden die Modelle Macan und Panamera gebaut. Im Stammwerk von Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen wird die Produktion in dieser Woche noch aufrechterhalten.

Im gesamten VW-Konzern ist der Bau von E-Autos zum Teil eingestellt worden. Einschränkungen werden im Stammwerk Wolfsburg erwartet.

Audi lässt Produktion ruhen

Die Produktion wird spätestens nächste Woche auch bei Audi verringert. In Ingolstadt werden die Modelle der Baureihen Audi A4 und A5 in der kommenden Woche von Montag bis einschließlich Freitag nicht gebaut. Vereinzelt gibt es dort bereits ab Donnerstag, 03. März, Einschränkungen in der Produktion. Auch das Werk Neckarsulm ist betroffen.

Von Produktionsproblemen betroffen ist auch der Lkw-Hersteller MAN.

Anders als Computerchips und andere Halbleiter können Kabelbäume nicht später nachgerüstet werden und führen, wenn sie fehlen, stets zu einer Unterbrechung der gesamten Produktion.

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