10 Tipps für sicheres Autofahren im Winter

Die kalte Jahreszeit ist schon für Fußgänger eine Herausforderung. Auch das Autofahren kann bei frostigen Temperaturen zur Rutschpartie werden. Dunkelheit, beschlagene oder vereiste Scheiben erschweren zudem die Sicht im Fahrzeug. Um dich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, solltest du dein Auto im Winter fit für die Fahrt machen. Die folgenden zehn Tipps helfen dir dabei – damit du in der kalten Jahreszeit sicher unterwegs bist.

Das Wichtigste vorab in Kürze:

Um das Auto winterfest zu machen, müssen auch Batterie und Wischer geprüft werden.

Die richtigen Reifen für den Winter sind bei Frost, Schnee und Glätte ein Muss.

Beschlagene Scheiben solltest du vor dem Fahren säubern und so für eine freie Sicht sorgen.

Noch ein Tipp, falls du ein Elektroauto fährst: Hier erfährst du, wie du im Winter die Reichweite deines E-Autos erhöhst.

1. Die richtige Bereifung

O-bis-O-Regel: Dahinter steckt für die meisten Fahrzeuge die Empfehlung von ADAC und Polizei, von Oktober bis Ostern mit Winterreifen zu fahren.

Es gibt in Deutschland keine allgemeine Winterreifenpflicht. Die Straßenverkehrsordnung spricht aber von einer sogenannten situativen Winterreifenpflicht. Das bedeutet: Bei winterlichen Straßenverhältnissen darfst du nur mit wintertauglichen Reifen fahren.

Du brauchst keinen Reifenwechsel im Herbst, da dein Auto mit Ganzjahresreifen fährt? Dann schau nach, ob sie das Alpine-Symbol, die Schneeflocke, haben oder eine Kennzeichnung als M+S-Reifen – die Buchstaben stehen für Matsch und Schnee. Eine falsche Bereifung ist nicht nur für dich, für Fußgänger und andere Autofahrer gefährlich, wenn du mit deinem Auto ins Schleudern kommst. Wenn du an einem Unfall beteiligt bist und mit unzulässigen Reifen fährst, kann dir ein Verschulden zugesprochen werden, was zu Haftungsproblemen führt. In diesem Artikel erfährst du mehr über Allwetterreifen im Winter.

Das Fahren mit Sommerreifen bei verschneiten Straßen, Frost oder Glatteis zieht außerdem ein Bußgeld nach sich. Ist ein Winterurlaub geplant? Dann erkundige dich vorsichtshalber, ob Schneeketten sinnvoll sind.

Mehr zur Winterausrüstungspflicht in Deutschland und den Nachbarländern erfährst du in diesem Artikel.

2. Den Reifendruck prüfen

Bevor du dich mit dem Auto auf den Weg machst, leg einen Stopp bei einer Tankstelle ein, um zu prüfen, ob der Reifendruck in Ordnung ist. Ist er zu niedrig, hat dein Fahrzeug weniger Haftung auf dem Untergrund und das Bremsen wird schwieriger. Grundsätzlich hast du als Autofahrer auf einer verschneiten Straße einen längeren Bremsweg als auf trockenem Asphalt. Also: ausreichend Abstand halten zu anderen Autofahrern.

Vorsicht ist im Herbst und Winter auch wegen verstärktem Wildwechsel geboten. Wie du einen Unfall verhindern kannst und was zu tun ist, falls es doch zu einem Zusammenstoß kommt, erfährst du in diesem Artikel.

3. Batteriecheck nicht vergessen

Dein Fahrzeug hat dir bislang gute Dienste geleistet und ist noch nie stehengeblieben? Das ist schön, kann sich aber schnell ändern, wenn die Batterie schon etwas in die Jahre gekommen ist. Deshalb solltest du vor dem Winter die Batterie überprüfen, denn sie arbeitet bei Kälte intensiver als im Sommer. Vor allem um den Motor zu starten. Wenn du gleichzeitig noch die Heizung der Heckscheibe in Gang setzt und die Sitzheizung, kann es schnell passieren, dass die Batterie das nicht mehr leisten kann.

Ist die Autobatterie leer und du benötigst Starthilfe? Hier liest du, wie dein Auto wieder anspringt.

4. Für freie Sicht sorgen

Vor allem im Winter gilt: Für eine gute Sicht sind saubere und klare Fensterscheiben ein Muss. Um wieder Durchblick bei beschlagenen Scheiben zu bekommen, kann die Heizung oder die Klimaanlage eingeschaltet werden. Sie reduziert die Feuchtigkeit der Luft, sodass Autoscheiben weniger beschlagen.

Bei vereisten Fenstern oder Scheiben voller Schnee solltest du unbedingt vor Fahrtantritt für freie Sicht sorgen. Zu deinen Pflichten gehört es, die Windschutzscheibe sowie die vorderen Seitenscheiben von Eis zu befreien. Bei Schnee solltest du zum Besen greifen und ihn komplett vom Fahrzeug entfernen. Nicht nur vom Glas, denn: Bleibt Schnee auf dem Autodach liegen, kann er beim Fahren auf die Windschutzscheibe rutschen und deine Sicht behindern. Das kann für dich und andere Verkehrsteilnehmer gefährlich werden.

Damit du das ganze Jahr über sich ans Ziel kommst, findest du hier weitere Tipps für sicheres Autofahren.

5. Wischerpflege nicht vergessen

Wird das Auto winterfest gemacht, ist es wichtig, sich um die Pflege der Scheibenwischer zu kümmern. Da eine schlechte Sicht in der kalten Jahreszeit wahrscheinlich ist, sollte der Wischer an der Scheibe perfekt aufliegen. Abgenutzte Wischerblätter sollten ausgetauscht werden. Ausführungen mit weicherem Gummi arbeiten bei Kälte übrigens besser. Vorsicht ist bei Billigprodukten angesagt: Nicht umsonst tüfteln renommierte Hersteller an der perfekten Gummimischung. Die hat zwar ihren Preis, bietet dafür aber oft mehr Sicherheit durch saubere Scheiben und hält in der Regel länger.

Damit die Scheibenwaschanlage deines Fahrzeugs gut über den Winter kommt, vergiss nicht das Frostschutzmittel. Der Kühlerfrostschutz bis minus 25 Grad reicht in Deutschland völlig aus. War es eine knackig kalte Nacht und die Scheibenwischer sind auf der Windschutzscheibe festgefroren, darfst du auf keinen Fall losfahren. Um sie wieder in Betrieb zu nehmen, gibt es Enteisungssprays, die gut wirken. Keinesfalls mit heißem Wasser arbeiten: Wegen des extremen Temperaturunterschieds könnten womöglich die Scheiben platzen.

Bei frostigen Temperaturen fängt der Tag oft mit dem ungeliebten Freikratzen der Autoscheiben an. Wer zehn Minuten länger schlafen will, bedeckt seine Front- und Heckscheibe über Nacht mit Pappe oder einer geeigneten Plane. Wichtiger Nebeneffekt: Das Gummi der Wischer friert nicht so schnell an der Scheibe fest.

6. Nach jeder Fahrt Scheibenwischer abstellen

Tagsüber Regen, nachts Minustemperaturen, bei diesen Wetterverhältnissen solltest du neben dem Motor auch die Wischanlage ausstellen. Wenn die Wischer über Nacht auf der Scheibe festfrieren und sich beim Starten automatisch in Bewegung setzen, kann das angefrorene Gummi beschädigt werden. Das macht sich beim nächsten Regenguss schnell bemerkbar.

7. Scheinwerfer sauber halten

Geschmolzener Schnee, Streusalz auf den ehemals glatten Straßen, das sorgt für jede Menge schmutziges Spritzwasser. Deshalb solltest du deine Scheinwerfer regelmäßig reinigen. Denn Schmutz auf den Gläsern streut und schluckt einen großen Teil des Lichts. Gereinigte Scheinwerfer sorgen dagegen für gute Sicht im Dunkeln.

8. Assistenzsysteme von Schnee und Eis befreien

Rückfahrkameras und Einparkhilfen erleichtern das Leben und gehören bei vielen Autos zur Ausstattung. Beide Assistenzsysteme können nur fehlerfrei funktionieren, wenn sie von außen sauber sind. Unser Tipp: Schau auch hier nach dem Rechten und befreie alle Komponenten von Schnee und Eis. Nur so kann die Kamera ein klares Bild übermitteln und der Parkpiepser reibungslos funktionieren.

9. Lüftung gründlich säubern

An den Ansaugöffnungen der Innenraumlüftung sammelt sich im Herbst feuchtes Laub und Dreck. Am besten die Motorhaube öffnen und Blätter und Schmutz mit der Hand oder dem Sauger entfernen, damit du auch in den kalten Monaten eine funktionierende Lüftungsanlage hast.

10. Die richtige Kleidung

Gerade im Herbst und Winter gelangt durch Kleidung und Schuhe viel Feuchtigkeit in das Auto. Nässe, beispielsweise im Fußraum kann zu beschlagenen Scheiben führen. Hilfreicher kleiner Trick: Zeitungspapier auf dem Boden des Wagens saugt die Nässe auf. Während der Fahrt hält die Heizung den Innenraum trocken. Die richtige Kleidung ist überhaupt wichtig, um im Auto gefahrlos durch den Winter zu kommen. Mütze, Schal und Handschuhe halten dich zwar warm, können aber deine Sicht oder die Beweglichkeit einschränken, zum Beispiel beim Schulterblick. Bei längeren Fahrten könntest du Jacke und Winteraccessoires ablegen, um dich besser auf den Verkehr konzentrieren zu können.

Fazit

Da der Winter selten überraschend kommt, hast du genug Zeit, dein Auto winterfest zu machen, denn gerade in der kalten Jahreszeit gilt es, mit besonderer Vorsicht unterwegs zu sein.

Sind Winterreifen Pflicht? Nein, aber wenn dein Auto Sommerreifen hat, kannst du damit nicht bei Schnee, Eis und glatter Fahrbahn fahren. Die richtigen Reifen sind also ein Muss, wenn du auf das Autofahren im Winter nicht verzichten möchtest.

Sollte es trotz aller Vorsicht zum Schadensfall kommen, stehen wir dir mit einer umfassenden Kfz-Versicherung als starker Partner zur Seite.

Fahren bei Schnee und Glatteis - 10 Tipps für sichere Autofahrer

Nicht zu sehr auf elektronische Hilfsmittel verlassen

Moderne Autos mit ABS oder dem Stabilitätsprogramm ESP können helfen, das Fahrzeug bei Glätte und Nässe wieder zu stabilisieren. Man sollte sich jedoch nicht zu sehr auf sie verlassen, denn sie setzen die Gesetze der Physik nicht außer Kraft. Passen Sie Ihren Fahrstil dennoch an die Wetterverhältnisse an.

(mit Material von dpa)

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Sicher durch Eis und Schnee: Tipps fürs Fahren im Winter

So kommen Sie sicher durch Eis und Schnee Dicke Jacke? Ausziehen bitte!

Bei Schnee und Eis gelten viele spezielle Vorschriften. Wer sie nicht beachtet, muss mit Strafen rechnen oder riskiert Unfälle. Wir sagen Ihnen, was Sie wissen sollten, woran Sie denken müssen – und wie Sie im Winter sicher fahren. Die dicke Jacke können Sie sicherheitshalber schon mal ausziehen.

Dass in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht gilt und Frostschutzmittel in die Scheibenwaschanlage muss, wissen die meisten Autofahrer. Aber es gibt noch mehr zu beachten. Hier finden Sie zehn Tipps für das Fahren im Winter:

1. Freie Sicht

Freie Sicht ist auch im Winter ein absolutes Muss.

Nicht jeder von uns ist Panzerfahrer und in der Lage durch ein winziges Guckloch zu navigieren. Drum sagt das Gesetz, dass vereiste Autoscheiben vor Fahrbeginn vom Eis befreit werden müssen. Ausnahme: Bei vereister Heckscheibe reicht ein zweiter einsehbarer und funktionsfähiger Außenspiegel aus, um die notwendige Sicht nach hinten zu gewährleisten (OLG Karlsruhe, Az.: 3 Ss 12/86). Das Verwarngeld von zehn Euro wirkt in Anbetracht der Gefahr für die weiteren Verkehrsteilnehmer verhältnismäßig gering. Aber Vorsicht: Wer sich das Kratzen erleichtern will und dabei den Motor im Stand warmlaufen lässt, riskiert weitere 80 Euro Bußgeld.

2. Kennzeichen, Scheinwerfer und Dach säubern

Kai Klauder Kennzeichen müssen immer gut lesbar sein.

Nicht nur der Fahrer sollte eine freie Sicht haben, sondern auch die Scheinwerfer sowie die Polizei auf die Nummernschilder der Autos. Daher gilt: Vor Fahrtantritt sowohl die Beleuchtungsanlage als auch die Kennzeichen von Schnee und Matsch befreien! Verdreckte Scheinwerfer können mit 20 Euro, unleserliche Kennzeichen mit fünf Euro sanktioniert werden. Pkw-, aber besonders Lkw-Fahrer sollten daran denken, das ganze Fahrzeug, sprich auch das Dach, von den Schnee- und Eismassen zu befreien. Denn vom Laster geschleuderte Eis­platten sind besonders gefährlich. Schäden hat der Lkw-Fahrer zu verantworten. Das heißt: Er haftet in solchen Fällen, weil er seinen Lkw nicht ordnungsgemäß gesäubert hat.

3. Lichtpflicht und Fahrzeugbeleuchtung

Sind die Scheinwerfer erst einmal freigelegt, sollten sie auch angeschaltet werden. Auch, wenn anders als in anderen europäischen Nachbarländern in Deutschland keine generelle Lichtpflicht gilt und moderne Fahrzeuge über ein Tagfahrlicht verfügen. Zumal das Tagfahrlicht lediglich nach vorn strahlt. Wer bei schlechten Sichtverhältnissen ohne Abblendlicht fährt, riskiert eine Geldbuße von bis zu 35 Euro. Außerorts werden gar bis zu 90 Euro und ein Punkt fällig, wenn der Fahrer trotz Schneefalls ohne Abblendlicht unterwegs war. Die Nutzung des Standlichts gilt nicht als ausreichende Beleuchtung und kann mit zehn Euro Verwarngeld bestraft werden.

4. Winterreifenpflicht

Es gibt sie tatsächlich immer noch, die Autofahrer, die erst dann merken, dass die Sommerreifen durch Winterreifen ersetzt werden sollten, wenn der Schnee zum Fenster reinfällt. Im Prinzip reicht das hierzulande auch, denn in Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht: Bei winterlichen Straßenverhältnisse müssen Reifen mit dem Schneeflockensymbol montiert sein. Da der Radwechsel außerhalb der Formel 1 oft länger dauert, als die anstehende Fahrt, ist in der Praxis besser bedient, wer die Faustregel von O bis O beherzigt: Sprich von Oktober bis Ostern sollten Winterreifen montiert sein. Denn wer bei Schnee und Eis ohne die griffigeren Gummis unterwegs ist, kann mit einem Bußgeld in Höhe von 60 beziehungsweise bis zu 120 Euro bei einer Sachbeschädigung sowie einem Punkt in Flensburg belegt werden. Kurzer Hinweis: Der Bremsweg aus 50 Kilometer pro Stunde kann sich auf schneebedeckter Fahrbahn verdoppeln. Aus 31 Metern werden so schnell mal über 60 Meter.

5. Schneeketten

Car, Erlau, Pompe, Tschovikov, Rud (7), Scholz (6), Fleck (3) Verkehrszeichen 268: Schneekettenpflicht.

Spätestens dann, wenn das Verkehrszeichen 268 den Schneekettengebrauch für alle mehrspurigen Fahrzeuge anordnet, müssen diese auch aufgezogen werden (aber nur dann, wenn dadurch die Fahrbahn nicht beschädigt wird). Das setzt natürlich voraus, dass 1. Schneeketten vorhanden sind und 2. der Fahrer auch weiß, wie sie aufgezogen werden. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit mit Schneeketten beträgt 50 Kilometer pro Stunde. Eine Verletzung der Schneekettenpflicht wird mit 20 Euro bestraft. Aber nicht nur deswegen sollte die Alternative zum Traktionsverstärker das Abstellen des Fahrzeugs sein: Wer will schon liegenbleiben und die Passstraße für die nachfolgenden Autos blockieren?

6. Angepasstes Fahrverhalten

Daniel Roeseler Nicht jeder ist ein Drift-King.

Neben dem Schneeketten-Tempolimit existieren generell keine besonderen Tempolimits im Winter. Lediglich bei Sichtweiten unter 50 Meter gilt auch ohne besondere Anordnung eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 50 Kilometer pro Stunde. Besonders wichtig: Genügend Abstand zum Vordermann lassen! Auf glattem Untergrund bietet sich an, den zweiten Gang zum Anfahren zu wählen und auch im weiteren Fahrtverlauf wird das Weiterkommen erleichtert, wenn ein hoher Gang und somit eine niedrige Motordrehzahl gewählt werden. Um ganz sicher zu gehen, wie glatt die Straße tatsächlich ist, kann auf freier Strecke und wenn keine Gefahr für andere besteht, eine kurze Bremsprobe durchgeführt werden.

Gerät das Fahrzeug trotz ruhiger Lenkbewegung oder gar auf gerader Strecke in Rutschen: auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Folgt keinerlei Reaktion vom Fahrzeug hilft nur eine harte Vollbremsung. Dann holen die elektronischen Helfer ABS und ESP die maximale Verzögerung mit möglichst Richtungstreue aus den Reibwertverhältnissen heraus. Fahrer von Fahrzeugen ohne ABS müssen beim Bremsen auskuppeln und vorsichtig das Bremspedal bedienen. Ansonsten droht ein Aufschaukeln des Fahrzeugs. Eine Vollbremsung ohne ABS verlangt vom Fahrer eine noch sensiblere Aktion: Bremspedal voll durchtreten. Schert das Fahrzeug aus, Bremse lösen, leicht korrigieren und erneut bremsen.

Frontangetriebene Fahrzeuge drohen in einer zu schnell gefahrenen Kurve über die Vorderräder aus der Kurve herauszurutschen (Untersteuern). Dann hilft nur eines: Gaswegnahme. Heckangetriebene Autos können bei zu starkem Gaspedaleinsatz mit dem Heck ausbrechen (Übersteuern). Auch hier gilt: Gaswegnahme und Kupplungspedal treten. Besitzer von Allradfahrzeugen erfreuen sich zwar einer besseren Traktion beim Beschleunigen auf rutschigem Untergrund. Beim Bremsen haben sie jedoch keinerlei Vorteile. Bei einsetzendem Eisregen oder generell vereister Fahrbahn hilft trotz Elektronik nur eines: Auto stehen lassen!

7. Verschneite Verkehrsschilder

Eingeschneite Verkehrsschilder verlieren nicht ihre Wirkung.

Schnee macht auch vor Verkehrsschildern keinen Halt. Mit Ausnahme der signifikant geformten Schilder, wie dem Stoppschild oder dem Vorfahrt gewähren-Schild,werden sie teilweise oder völlig unlesbar – und somit auch nachvollziehbar nicht befolgbar. Für Ortsunkundige kann dies zu Verwirrungen führen, mehr aber auch nicht. Da bei verschneiter Landschaft generell langsamer beziehungsweise angepasster gefahren werden sollte, dürfte an solchen Tagen der Blitzer eigentlich überhaupt nicht zum Einsatz kommen müssen. Bei Ortskundigen schaut dies anders aus. Denn wer täglich durch eine Tempo 30-Zone zur Arbeit fährt, dem gehen die Argumente aus, wenn er dort bei Schnee mit überhöhter Geschwindigkeit "völlig überraschend" geblitzt wird.

9. Vorsicht bei Räumfahrzeugen

Räumfahrzeuge haben im Winter besondere Rechte im Verkehr.

Die Helfer in der Schnee-Not sind in den meisten Fällen Räumfahrzeuge. Nicht ohne Grund also genießen diese nach Paragraph 35 Straßenverkehrs-Ordnung Sonderrechte. Schätzt demnach ein Autofahrer die Breite eines Räumfahrzeugs falsch ein und es kommt zu einem Schaden, muss der Autofahrer diesen unter Umständen größtenteils selbst tragen. Kommt es dagegen zu Beschädigungen durch Streugut, geht das auf das Konto des Halters des Streuwagens – in der Regel also der Kommune. Problematisch ist aber, dem Streufahrzeug-Fahrer ein Verschulden nachzuweisen. Wenn ein vorbeifahrender Wagen Splitt hochschleudert und ein anderes Auto beschädigt, ist dies als unabwendbares Ereignis einzustufen – die Haftung bleibt aus. Wichtig: Der Fahrer eines langsamen Schneepflugs auf der Autobahn kann nicht für Auffahrunfälle verantwortlich gemacht werden. Es gilt: Beim Fahren hinter Streuwagen oder Schneepflügen ist immer Abstand zu halten. Es darf nur überholt werden, wenn es der Straßenzustand erlaubt und es gefahrlos möglich ist.

10. Vorsorge ist besser: warme Kleidung und Decken mitnehmen

GreenArt Photography, al62, Antonio Gravanteß/Fotolia, Hersteller Eine Decke kann im winterlichen Stau für zusätzlichen Kälteschutz sorgen.

Wo Schnee liegt, ist es normalerweise auch kalt. An warme Kleidung zu erinnern, ist daher nicht abwegig – denn wer eine Panne hat, kann vielleicht nicht im Auto bleiben. Und wenn dessen Motor nicht läuft, wird's auch innen kalt. Dann drohen Situationen, in denen selbst die Isolierung der wärmsten Kleidung an ihre Thermogrenzen stößt. In einem Stau zum Beispiel. Wer aufgrund eines Schneesturms, Unfalls oder sonst eines winterlich bedingten Staus stundenlang in seinem Fahrzeug gefangen ist, kühlt irgendwann aus. Daher sind im Winter neben warmer Kleidung auch Decken empfehlenswert.

ABER: Die dicke Jacke bitte im Auto mitführen und nicht während der Fahrt tragen! Zu dicke Kleidung verhindert, dass der Sicherheitsgurt eng am Körper anliegt. Im Falle eines Unfalls hat der Körper zu viel Spielraum (Luft zwischen Gurt und Körper) und kann unter dem Gurt hindurchrutschen beziehungsweise zu schweren Verletzungen führen. Als Faustregel gilt hier: Zwischen Gurt und Körper darf maximal eine flache Hand passen. Zudem kann ein Unfall in Wintermontur zu einem Bußgeld führen, wenn sich herausstellt, dass der Fahrende aufgrund seiner Kleidung in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war. Denn zu dicke Kleidung, Schals, Handschuhe und Mützen können das Lenken oder auch einen Schulterblick erschweren.

Umfrage 4772 Mal abgestimmt Fahren Sie gern im Winter mit dem Auto? Ja, mir macht das kalte Wetter nichts. Nein, da es ziemlich gefährlich werden kann. mehr lesen

Fazit

Es gibt viel zu beachten in der kalten Jahreszeit. Wer sich an die zehn Punkte hält, fährt auf jeden Fall eine Spur sicherer. Gute Fahrt!

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