Harley-Davidson Elektrofahrräder von der Serial 1 Cycle Company

Dass Harley-Davidson Elektro kann, steht spätestens seit dem Fahrtermin für die Livewire zweifelsfrei fest. Die Amerikaner setzen parallel aber auch auf Fahrräder mit Elektrounterstützung. Erste Prototypen wurden bereits im August 2019 vorgestellt. Jetzt werden die Fahrradaktivitäten in eine neue Firma ausgelagert. Die Harleys für Pedal-Ritter kommen von der Serial 1 Cycle Company, an der der Motorradhesteller allerdings nur eine Minderheitsbeteiligung hält. Der Markenname lehnt sich an die erste Harley von 1903 an, die schlicht Serial Number One hieß.

Serial 1 Cycle

Mit der neuen Tochter wurde auch ein erstes neues Bike vorgestellt. Der Serial 1 Prototyp lehnt sich auch bei Design an die Ur-Harley an. Den schwarzen Starr-Rahmen ergänzen weiße Reifen, Lederhandgriffe und eine Lederschwingsattel. Beim Endantrieb setzt Harley markentypisch auf einen Zahnriemen. Verzögert wird mit Scheibenbremsen – vorne mit radial angeschlagenen Sattel – an beiden Rädern. Die Rückleuchten sitzen beidseitig der Radnabe. Auf dem Rahmenrohr sitzt ein Akku-Check-Panel. Angaben zum elektrischen Hilfsantrieb gibt es noch nicht. Die soll es erst zum offiziellen Premierentermin Mitte November geben. Dann dürfte auch ein Preis folgen. Auf den Markt kommen die Bikes dann ab Frühjahr 2021.

Harley-Pedelecs mit Tretunterstützung bis 25 km/h

Die drei schon 2019 präsentierten Elektrobike-Prototypen werden per Mittelmotor am Tretlager unterstützt und sind aller Wahrscheinlichkeit nach den Pedelecs zuzuordnen, die den pedalierenden Fahrer mit ihrem E-Motor bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützen. Der Akku sitzt im Rahmen. Wo bei den meisten Fahrrädern eine Kette für die Kraftübertragung sorgt, ist bei den Elektrofahrrädern von Harley-Davidson ein Riemenantrieb zu sehen.

Gebremst wird vermutlich hydraulisch – und an den Prototypen findet sich allerdings nur einen Bremshebel. Für den deutschen Markt muss an den Serienmodellen aber ein zweiter Bremshebel her. Denn laut § 65 Abs. 1 der deutschen Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) müssen Fahrräder "zwei voneinander unabhängige Bremsen haben". Das gilt auch für E-Bikes. Ob die Bremsen dann ab Werk Motorradfahrer-freundlich angeordnet sind (rechts Vorderradbremse, links Hinterradbremse) oder konventionell (umgekehrt) – wir sind gespannt.

Fazit

Harley-Davidson kratzt am eigenen Traditions-Image. Gut so, denn das vorwiegend mit bollernden und luftgekühlten V2-Motoren assoziierte Unternehmen stellt sich damit für die Zukunft breiter auf, entwickelt seine konventionellen Motoren weiter, bringt ein Elektromotorrad in Serie und Fahrräder mit E-Antrieb. Die Möglichkeiten, eine Harley zu fahren, werden im größer.

Die Zukunft der Mobilität rollt auf zwei leisen Rädern heran

Drucken

Hauptbild • Der vollelektrische Mo von Seat kostet in Österreich 6699 Euro. Nach Abzug der staatlichen Förderung wird das Konto mit 5999 Euro belastet. • Die Presse/Clemens Fabry

Seit der Coronakrise boomt der Zweiradmarkt. Ob Fahrrad, Elektrofahrrad oder Motorrad – die Zuwachszahlen liegen im zweistelligen Prozentbereich. Ein Bereich aber schlägt alle anderen: Elektromotorräder. Viele sehen in den umweltfreundlichen, flinken Motorrädern die Zukunft der stadtnahen Mobilität.

Man könnte die große Zahl an Verschwörungstheorien, die es rund um die Coronapandemie und den Ursprung des Virus' gibt, um eine weitere bereichern: Hinter der Krankheit steckt nicht Bill Gates und auch nicht die 5-G-Strahlung, sondern die Motorrad- und die Fahrradindustrie.

Denn wenn es einen großen Profiteur dieser Pandemie gibt, dann ist es der Zweiradsektor. Fahrräder sind so gut wie ausverkauft, Elektrofahrräder sind Mangelware und die Hersteller von Motorrädern finden gar nicht genug Mitarbeiter, um die nachgefragten Modelle bauen zu können.

Nur ein Zwischeneinwurf, bevor diese Theorie vielleicht von irgendwem aufgegriffen wird, man weiß ja nie: Wir glauben das natürlich nicht, das ist Ironie und genauso fantastisch wie die Vorstellung, dass ausgerechnet Bill Gates per Chip die Menschheit kontrolliert – jener Bill Gates also, der es nach Ansicht mancher entnervter Windows-User nicht einmal geschafft hat, ein ordentlich funktionierendes PC-Betriebssystem zu programmieren. Oder die Vorstellung, dass wir aufgrund der 5-G-Strahlen erkranken. Wo gibt es die denn? Viele Bob- und Drei-Kunden können sich schon glücklich schätzen, wenn sie rund um Wien eine 3-G-Verbindung haben (eine E-Verbindung ist in manchen Gegenden nicht unüblich).

Zurück zu den boomenden Motorrädern. Das oberösterreichische Unternehmen Pierer Mobility, zu dem unter anderem KTM gehört, hat seinen Absatz im ersten Halbjahr 2021 fast verdoppelt (im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020). Weltweit setzte das Unternehmen 176.045 Motorräder ab. In Europa legte Pierer Mobility um 76 Prozent zu, in Nordamerika gar um 160 Prozent.

Bei den Fahrrädern liegt das Absatzplus im Jahr 2020 bei 13 Prozent, 496.000 Stück haben sich in Österreich verkauft. Darunter waren 203.515 Elektrofahrräder, ein Anteil von 41 Prozent und eine Steigerung im Vergleich zu 2019 um fast 20 Prozent.

Der Grund für den Boom ist nicht nur das Plus an Freizeit während des Lockdowns, das die Menschen auf den Fahrrädern in die Natur getrieben hat, sondern auch die Sorge, sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Coronavirus anzustecken.

Innerstädtisch kann man seine Mobilitätsbedürfnisse durch Leihelektroroller, die es mittlerweile von vielen verschiedenen Anbietern gibt und die seit einigen Jahren das Straßenbild prägen, befriedigen. Oder man nützt einen klassischen Tretroller, um schnell von A nach B zu kommen, wie das beispielsweise Kollege Oliver Pink macht (siehe unten stehenden Bericht).

Wer vom „Speckgürtel“ in die Stadt muss und nicht mit dem Auto pendeln kann (oder will), dem bleibt nur das Fahrrad oder das Motorrad. Aber was, wenn man nicht auf dem Fahrrad treten und schwitzen, aber dennoch umweltfreundlich unterwegs sein will? Dafür gibt es eine interessante Alternative, die immer beliebter wird: Elektrische Motorräder, die mittlerweile auch genug Reichweite zum Pendeln bieten und genügend Leistung, um nicht beispielsweise auf dem Gürtel in Wien zum Verkehrshindernis zu werden. Der Sektor boomt – in bescheidenen Dimensionen. Im ersten Halbjahr 2021 wurden laut Statistik Austria 501 Elektromotorräder verkauft, das ist ein Plus von fast 44 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 (349 Stück). Vor drei Jahren lag man gerade einmal bei einem Halbjahresabsatz von 169 Elektromotorrädern (damals war freilich die Technik schlechter). Umgelegt auf den Gesamtmarkt ist der Anteil gering: 2020 wurden in Österreich 32.204 Motorräder neu zum Verkehr zugelassen (ein Plus von 16,3 Prozent im Vergleich zu 2019).

E-Bike: Das müssen Sie über Elektrofahrräder wissen

Ein E-Bike zu fahren macht nicht nur jede Menge Spaß, in größeren Städten kommen Sie bei kürzeren Strecken damit auch schneller an ihr Ziel als mit einem Auto. Wir fassen zusammen, was Sie über die umweltschonende und elektrifizierte Alternative zum Pkw wissen müssen.

Was unterscheidet ein E-Bike von einem herkömmlichen Fahrrad?

E-Bikes unterscheiden sich von herkömmlichen Fahrrädern insofern, dass sie zusätzlich mit einem Elektromotor und einem Akku ausgestattet sind. Der nachfolgende Text fokussiert sich auf die Pedelecs genannten Elektroräder, die in Deutschland rechtlich als Fahrrad eingestuft sind.

Diese Art von E-Bikes dominieren die Verkaufszahlen (über 90 Prozent Marktanteil), lassen sich ohne Einschränkungen auf Radwegen nutzen und benötigen keine Fahrerlaubnis oder verpflichtende Versicherungen.

Elektromotor als unterstützender Antrieb

Die allermeisten Elektrofahrräder besitzen einen Mittelmotor, der im Tretlager verbaut ist und eine Leistung von 250 Watt bietet. Der Antrieb beschleunigt bei aktivierter Tretunterstützung und je nach gewählter Stufe unterschiedlich stark und entlastet Sie beim Radeln. Bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde unterstützt der Motor, bei höherer Geschwindigkeit schaltet sich dieser aus. Dadurch lassen sich nicht nur kürzere und mittellange Strecken schnell und angenehm zurücklegen, auch Steigungen können Sie dank der Beschleunigung leicht meistern.

Akku: Energielieferant für den Motor

Die für den Elektromotor benötigte Energie wird durch einen Akku bereitgestellt, der je nach E-Bike-Modell am Rahmen befestigt oder im Rahmen integriert ist. Wie bei Smartphones und Tablets handelt es sich dabei in der Regel um einen Lithium-Ionen-Akku, der mit mehreren Hundert Wattstunden Kapazität aber deutlich größer dimensioniert ist und eine Reichweite von rund 100 Kilometer bietet. Wie weit Sie letzten Endes mit einer Akku-Ladung fahren können, hängt allerdings von vielen Faktoren wie etwa dem Gewicht, dem individuellen Fahrstil, der zugeschalteten Unterstützung und der zurückzulegenden Strecke ab.

Ein E-Bike wiegt vor allem wegen des Motors und Akkus mehr als ein herkömmliches Fahrrad. Zum Vergleich: Ein nicht elektrifiziertes Mountainbike wiegt etwa 13 Kilogramm, ein vergleichbar ausgestattetes E-Mountainbike bringt zwischen 20 und 25 Kilogramm auf die Waage.

Während der Fahrt ist dieses Gewicht zwar nicht ausschlaggebend, aber sobald das E-Bike etwa in den Keller getragen werden muss, machen sich die zusätzlichen Kilos schnell bemerkbar.

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here